| Lehrfahrten

Abenteuer in Wien

Wir haben gelacht, gesungen, gestaunt, zwar wenig geschlafen, dafür aber umso mehr Schritte quer durch Wien gemacht. Die Stadt erkundet, von der österreichischen Küche gekostet und kleine Zeitreisen zurück in die Kaiserzeit unternommen. Ja, wir waren auf Klassenfahrt.

Für uns, die Klassen S 4A, S 4C, SV 4, T 4A und T 4B, ging es für vier ganze Tage und vier halbe Nächte auf eine Kulturreise nach Wien. In Begleitung von einem Team aus Lehrpersonen und kompetenten Wien-Kenner*innen pendelten wir in U-Bahn, Straßenbahn, Bus oder auch mal zu Fuß von einer Sehenswürdigkeit zur anderen und haben dabei jede Menge erlebt.

Nach einer sechseinhalbstündigen überraschenderweise nicht langweiligen Zugfahrt mit Umstieg in Innsbruck waren wir am späten Nachmittag am Hauptbahnhof in Wien angekommen. Die Koffer wurden hochgehoben und in den Bus getragen, der uns geradewegs in die Myrthengasse zur Jugendherberge brachte, unser Hostel für die nächsten Tage. Die Zimmer wurden vergeben, Schlüsselkarten ausgeteilt, Betten gemacht und dann erst einmal ein paar Sekunden verschnauft, bevor es auch schon zu einem Abendessen in die Stadt ging.

Am nächsten Morgen bekamen wir die Gelegenheit, Wien auch bei Tageslicht zu erleben. Die Wecker klingelten für einige zwar ein bisschen zu früh, dafür gab es aber Frühstück, wodurch wir gestärkt auf unsere erste Etappe der großen Kulturreise zuschritten- beziehungsweise mit den Öffis auf sie zufuhren. Eine Etappe von vielen:

Wir waren im Albertina, ein Museum voller Monet und Picasso und Roy Liechtenstein, ein bunter Farbenmix aus Impressionismus und Expressionismus, Pop-Art und vielem mehr. Wir waren in der Schatzkammer zwischen funkelnden Diamanten und schillerndem Gold, im Anblick der Reichskrone, prachtvollen Kleidern und dem sogenannten „Ainkhürn“, das als Stoßzahn eines Narwals zwar nicht zu einem Einhorn gehört, dennoch aber ein staunenswerter Besitz der kaiserlichen Familie ist.

Wir standen in der Kapuzinergruft zwischen Reihen an gewaltigen Särgen aus Stein und jahrhundertealten Gebeinen der Habsburger Herrscher und Herrscherinnen. Wir waren in der Karlskirche, im Schloss Belvedere, das mit verschiedenster Kunst viele von uns überzeugen konnte. Wir standen im Hof, im Garten, im Schloss Schönbrunn selbst, haben uns durch königliche Gemächer führen lassen und unsere Spiegelbilder im Spiegelsaal betrachtet.

Und für all diejenigen, die irgendwann endgültig genug von der Kaiserluft hatten, gab es weitere Attraktionen wie das Naturhistorische Museum, das Internationale Zentrum der UNO, die Volksoper, das Parlament oder den 136 Meter hohen Stephansdom zu besichtigen.

Damit es auch ganz sicher nicht langweilig wird, gab es für uns Schüler*innen neben dem täglichen Programm noch ein paar Challenges zu bewältigen. Und diese Challenges hatten es wirklich in sich. Von einem harmlosen Foto einer nachgestellten Statue über einen Wiener Walzer mit einem „Wianer Schnitzl“ bis hin zu einem Bild vor dem Stephansdom mit so vielen Stefans und Stefanies wie nur möglich, haben sich die Lehrpersonen wirklich alles einfallen lassen, um uns zu blamieren. Teilweise gelungen. Welche Klasse sich in Wien bei diesen kreativen Aufgaben am besten geschlagen hat, werden wir am Ende des Jahres während der Abschlussfeier erfahren. Seid also gespannt!

Sobald der Tag sich dann zu Ende neigte und die Lichter der Stadt aufleuchteten, haben wir gerne ein paar Stunden Schlaf geopfert, um uns noch auf eine nächtliche Tour durch Wien zu wagen. Egal, ob wir am Ende im Prater auf einer teuflischen Achterbahn gelandet sind, auf Bowlingbahnen, in einer Karaokebar oder einfach in der Jugendherberge noch eine Runde Billard gespielt haben- die Nächte waren mindestens genauso aufregend wie die Tage. Und die Schüler und Schülerinnen, die es besonders aufregend haben wollten und nach dem Wiener Permudadreieck gesucht haben, haben zum Glück einen Tipp von einer Lehrperson erhalten. „Wir sollten nur die Kathenute vom Bermudadreieck suchen“, sagen ein paar Schülerinnen. Eine was? Na, eine Kathenute! Man munkelt, sie suchen noch heute- oder haben es zumindest bis zur Heimfahrt getan.

Nach Tagen voller Kultur, Spaß und wenig Schlaf war unsere Klassenfahrt dann auch schon vorbei. Man kann nicht behaupten, dass alles einwandfrei gelaufen ist. Ab und an wurden Bahnen verpasst oder Bahnen zwar noch rechtzeitig erreicht, nur leider sind diese dann in die falsche Richtung gefahren. Ein paar Gesichter sind kurz verloren gegangen, aber keine Sorge schlussendlich sind wir doch alle wieder um kurz nach 23.00Uhr am Bozner Bahnhof angekommen- neben den schweren Koffern noch haufenweise toller Erinnerungen im Gepäck.

Ein großes Dankeschön geht an das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das diese Reise ermöglicht hat, sowie an die gesamte Organisation des Lehrpersonenteams und manchem/r Schüler*in.