Qualitätsstandards und Leitlinien für einen Unterricht im Wechsel zwischen Fern- und Präsenzphasen

Wir verstehen Lernen als einen individuellen, aktiven und ganzheitlichen Prozess, der auf den Kompetenzzuwachs ausgerichtet ist. Lehren bedeutet demnach auch, individuelle Lernwege zu ermöglichen, eine anregende Lernumgebung zu gestalten und den Lernprozess beratend zu begleiten.

Dabei wird immer auch die Selbstverantwortung für das eigene Lernen und die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler durch Vertrauen und Wertschätzung vonseiten der Lehrpersonen gestärkt. Eine effiziente Gestaltung von Lern- und Arbeitsumgebungen und Methodenvielfalt fördern das handelnde und forschende Lernen und unterstützen den Erwerb von Kompetenzen. Lehrpersonen übernehmen dabei verstärkt die Aufgabe, Lern- und Bildungswege zu begleiten und Schüler*innen zu beraten.

Diese Grundsätze sollen auch in einem Unterrichtsmodell gewährleistet werden, das je nach Voraussetzungen Unterricht auch in Fernphasen vorsieht.

Folgende Bedingungen kennzeichnen für uns einen qualitativ hochwertigen Fernunterricht:

  • Chancen- und Bildungsgerechtigkeit
  • Regelmäßige Aufgabengestaltung und Rückmeldungen durch die Lehrpersonen
  • Regelmäßige und verlässliche Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden
  • Dokumentation des Lernfortschritts durch die Lehrpersonen und durch die Schüler*innen
  • Einbeziehung aller Schüler*innen in das Unterrichtsgeschehen

Dies alles führt uns zu folgenden Prinzipien:

Methodisch-didaktische Prinzipien:

  • Den Schüler*innen werden die Unterrichtsinhalte in geeigneter Form übermittelt. Dabei achten die Lehrkräfte auf eine abwechslungsreiche Methodenwahl.
  • Das Potential des teilweise digital durchgeführten Unterrichts liegt neben der Erarbeitung von neuem Wissen, vor allem in der Förderung und Stärkung von Kompetenzen und der Vertiefung von Lerninhalten. Dies gelingt unter anderem durch kreative, offene und forschende Aufgabenformate, die im Alltag zu Hause auch ohne intensive Betreuung durchgeführt werden können.
  • Besonderes Augenmerk wird auch auf Präsenzunterricht gelegt: hier gilt es die Anwesenheitszeiten in der Klasse gut zu nutzen.

Chancengleichheit:

  • Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen werden von den Integrationslehrpersonen bzw. den Mitarbeiter*innen für Integration und von den Fachlehrpersonen durch geeignete Maßnahmen besonders unterstützt (eins-zu-eins Videokonferenzen, Arbeit in Kleingruppen, Strukturierung der Lernaufgaben usw.).
  • Den individuellen technischen Voraussetzungen wird Rechnung getragen (Internetverbindung zu Hause, Ausstattung der Familie mit Endgeräten usw.).

Leistungserhebungen:

  • Die Schüler*innen werden immer über ihre persönlichen Lernziele und im Vorfeld einer Lernzielkontrolle über die Art der Überprüfung informiert.
  • Formative Bewertungselemente, die ihren Fokus auf eine Bewertung des Lernprozesses legen, werden ebenso wie summative Bewertungselemente für die Beurteilung von Schüler*innenleistungen herangezogen.
  • Die Lehrpersonen dokumentieren die Lernfortschritte der Schüler*innen in geeigneter Form und informieren Schüler*innen und Eltern im Rahmen der vorgesehen Gesprächsanlässe darüber und in dokumentieren dies über das digitale Register.

Evaluation:

  • Besonderes Augenmerk wird auf die regelmäßige Evaluation des Unterrichtes gelegt.
  • Sowohl Schüler*innen, als auch Eltern und Lehrpersonen sind zu diesen Unterrichtsevaluationen eingeladen.
  • Die Ergebnisse der Evaluation werden veröffentlicht und im Sinne einer lernenden Organisation von der Schulgemeinschaft diskutiert. Wenn nötig, werden geeignete Maßnahmen getroffen.