Rückmeldungen zum Fernunterricht

Ergebnisse der Umfrage zum Fernunterricht

An der Umfrage zum Fernunterricht im April beteiligten sich 499 von 625 Schüler*innen - das entspricht einer Rücklaufquote von beachtlichen 80% und damit ergibt sich ein sehr gutes Bild von den Lernbedingungen unserer Schüler*innen im Fernunterricht. 

Interessant sind natürlich einmal die technischen Voraussetzungen: 80% der Schüler*innen haben immer oder fast immer Zugang zu einem Computer, 97% zu einem Handy, 70% haben die Möglichkeit, Unterlagen auszudrucken und 80% haben eine gute bis sehr gute Internetverbindung.

Weiters die Arbeitsbedingungen: über 90% der Schüler*innen verfügen über einen ruhigen Ort zum Arbeiten, davon geben ca. 70% an, auch zu Hause gut lernen zu können. 80% der Schüler*innen kommen mit den Arbeitsaufträgen gut zurecht und fühlen sich von den Lehrpersonen auch gut begleitet. 90% geben an, die Arbeitsaufträge meist selbständig erledigen zu können.

Was die Arbeitszeit der Schüler*innen betrifft, zeigt sich folgendes Bild: 65% sind täglich fünf Stunden oder länger mit schulischen Aufgaben beschäftigt, 30% drei oder vier Stunden.

Zum Sozialleben in dieser Zeit: über 90% fehlt der Kontakt zu ihren Mitschüler*innen, über 80% jener zu den Lehrpersonen.

Die Schüler*innen wurden auch nach Verbesserungsvorschlägen und Anregungen gefragt, sowie nach den positiven Seiten des Fernunterrichtes - hier sind die verschiedenen Plattformen mit all ihren Vor- und Nachteilen, die Länge der Arbeitszeit, die freie Zeiteinteilung und das Erlernen neuer Kompetenzen oft genannte Aspekte. Dazu einige der Aussagen:

Ich finde es bemerkenswert, wie schnell unsere Schule auf den Fernunterricht gewechselt ist...

Der Unterricht funktioniert für mich zu Hause wirklich gut. Ich genieße es, in der Sonne zu sitzen und nebenher Arbeitsaufträge zu erledigen. Auch wenn ich beinahe den ganzen Tag am Laptop sitzen muss, um den Aufgaben nachzukommen, habe ich keine Schwierigkeiten, die Arbeitsaufträge zu erledigen. Aber! die Ressourcen an Druckerfarbe und Blättern werden knapp! Meine Familie ist 6-köpfig mit 4 studierenden Kindern...

Besonders gut finde ich, dass ich mir meine Zeit selbst einteilen kann und weniger unter Druck stehe. Ich habe die Möglichkeit freier zu arbeiten...

Die Lehrpersonen benutzen die verschiedensten Plattformen, um ihren Unterricht zu gestalten. Es wäre praktisch, wenn sie sich auf eine einzige einigen könnten, denn so wäre es übersichtlicher...

Ein großes Problem ist das Internet. Ich bin nicht die einzige aus meiner Familie, die zu Hause arbeiten muss und wir haben kein W-lan. Deshalb müssen wir uns immer über Hotspot mit dem Handy verbinden. Ich musste mir schon mehrere Male Internet dazukaufen um alle Arbeitsaufträge bewältigen zu können...

Ich finde das System super, wenn man allerdings organisiert ist. Für Chaoten ist es sicherlich sehr schlimm...

Die Lehrer geben uns genügend Zeit, sie machen mit uns jederzeit Videokonferenzen, wenn wir etwas nicht verstehen...

Ich finde es sehr angenehm, dass wir Arbeitsaufträge über einen längeren Zeitraum bekommen, so kann man sich die Sachen sehr gut einteilen. Zudem finde ich es toll, dass uns die Professoren Videos mit Erlärungen zusenden, denn so kann man es wirklich viel besser verstehen. Auch finde ich die Whatsapp Gruppen sehr hilfreich um auch eventuelle Fragen zu besprechen...

Wir haben bereits bei einer Klassenversammlung die Probleme besprochen und diese den Lehrern mitgeteilt. Dadurch hat sich vieles verbessert...

Ich finde die Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen und Schülern sowie das Begegnen auf Augenhöhe besonders gut...

Besonders gut finde ich, dass man in der Früh nicht den langen Schulweg zurücklegen muss und dass man länger schlafen kann, denn während der Schulzeit ist es immer sehr anstrengend so früh aufzustehen...

Durch die größtenteils mündlichen Prüfungen lerne ich spezifischer und intensiver den Unterrichtsstoff...

Die Lehrer*innen sollten sich untereinander besprechen damit nicht zu viel Stoff zusammenkommt...

Nicht alle Aufträge sollten bewertet werden, dass führt zu einem stärkeren Druck...

Ich finde es gut, dass wir so eigenständiger lernen und so selbst Lösungswege finden, da man nicht sofort bei jeder Kleinigkeit eine Lehrperson fragen will und so auch konzentrierter arbeiten kann ...

Es wäre fein, wenn wir weniger zeitaufwendige Arbeiten in jedem Fach bekommen würden...

Ich finde es gut, dass wir trotz dieser Bedingungen etwas lernen können...

Feedback zum Fernunterricht

Eine Schülerin hat sich Gedanken zum Fernunterricht gemacht:

Mit der neuen Arbeitsweise zu Hause habe ich mich mittlerweile gut zurecht gefunden, jedoch lerne ich erst jetzt das geregelte Schulleben, also den normalen Unterricht in der Schule, zu schätzen. Die Lehrer haben uns den Unterrichtsstoff immer genau erklärt und uns weitergeholfen. Wir konnten direkt mit ihnen kommunizieren - das ist beim Fernunterricht nicht mehr so einfach möglich. Ich weiß, wir können uns jederzeit bei den Lehrpersonen melden, zu bedenken ist aber, dass sie nicht rund um die Uhr abrufbar sein können, was auch selbstverständlich ist. Man kann es aber auch positiv sehen, ich denke wir machen alle noch einen weiteren Schritt in das selbstständige Arbeiten. Ich muss mir viele Infos mit Hilfe des Internets oder bei Familienmitglieder beschaffen, dabei lerne ich zwar viele neue Techniken kennen, es kostet mich aber auch sehr viel Aufwand und Zeit. Zudem habe ich leider nicht immer eine perfekte Übersicht und kann schon mal leicht einen Abgabetermin der Arbeitsblätter vergessen.

Jeder weiß, dass es momentan keine andere Lösung gibt und wir mit dieser neuen Herausforderung ins kalte Wasser geworfen wurden und einen bestmöglichen Weg finden müssen. Ich kann aber sagen, wir haben uns schon sehr weitergebildet und kommunizieren mittlerweile via Skype und anderen Apps. Auch die neue App „Google Classroom“ ist eine sehr gute Alternative für den Fernunterricht. Man hat dort eine genaue Übersicht und kann auch „Meetings“ vereinbaren. Ich finde wir sollten uns noch mehr mit dieser App auseinandersetzten und vielleicht in Zukunft nur mehr dort und im Digitalen Register Arbeitsaufträge geben.

Sehr hilfreich für mich ist es auch, wenn ich mir am Anfang der Woche einen genauen Arbeitsplan erstelle - so habe ich die Arbeitsaufträge immer im Blick. Ich persönlich habe mir auch einen Stundenplan erstellt, wo ich dann eintrage, wann ich welche Arbeitsaufträge erledige und wann Schularbeiten oder Tests stattfinden.